Historie

Am 15. November 1946 haben sich 20 Gründungsmitglieder zusammengefunden,  um unmittelbar nachdem das Besatzungsrecht die Vereinsgründungen in Deutschland wieder zuließ, den Reit- und Fahrverein Bruchmühlen e.V. ins Leben zu rufen. Seit nunmehr über 60 Jahren besteht der „Reit- und Fahrverein Bruchmühlen e. V.“.

Gründungsmitglieder waren:

Ernst Altenhöner, Karl Barmeier, Günther Brakmann, Hermann Bünger, Ulrich Demke, Werner Ellersiek, Gerhard Ellersiek, Franz Franze, Dieter Fretholt, Wilhelm Gärtner, Günther Haselhorst, Wilhelm Holtkamp, Heinz Krüger I, Heinz Krüger II, Werner Meier-Kisker, Heinrich-Wilhelm Meier, Wilhelm Prante, Heinrich Rutenkröger, Wilhelm Schauff und Karl Stratemeier.

Karl Barmeier wurde von den Mitgliedern nach der Gründung zum Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt.

Die Vereinsmitglieder widmeten sich in den Gründungstagen insbesondere dem Spring- und Dressurreiten, sowie dem Fahrsport. Auch das Jagdreiten wurde traditionsgemäß im Herbst durchgeführt.

Im August 1948 wurde in Bruchmühlen das erste öffentliche Turnier durchgeführt. Die Mitglieder hatten mit erheblichen Eigenleistungen den malerisch gelegenen damaligen Reitplatz im ehemaligen Steinbruch im Riemsloher Wald ausgebaut. In den Folgejahren wurden hier unter der Anteilnahme vieler Zuschauer alljährlich die bekannten Bruchmühlener Reitertage, jeweils im Mai zur Eröffnung der grünen Saison durchgeführt.

1953 wurde erstmals eine Voltigiergruppe gegründet. Große Verdienste hatte dabei der unvergessene Heinz Krüger I, der nicht nur Initiator der Abteilungsgründung war, sondern dem Verein auch das erste Voltigierpferd zur Verfügung stellte.

Bereits in den 50er Jahren wurde ernsthaft der Bau einer Vereins-Reithalle  diskutiert. Konkrete Planungsgespräche wurden geführt. Dank der großzügigen Bereitschaft von Karl Barmeier, nämlich ein geeignetes Baugrundstück an der heutigen Meller Straße bereit zu stellen, konnte schließlich mit dem Bau der „Rudolf-Buschmann-Halle“ begonnen werden.

Am 01. Mai 1960 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau. In die eingemauerte Urkunde wurde folgender Text aufgenommen:

„Mit großer Freude und berechtigtem Stolz wird hiermit bekundet, dass am heutigen Tage, nach vielen Hindernissen und Schwierigkeiten, der Grundstein zum Neubau der Reithalle gelegt wurde. Möge die Halle der Förderung des Reitsports dienen und viele Jahrhunderte ihren Zweck erfüllen.“IMG

Bereits kurze Zeit nach Fertigstellung des Hallengebäudes mit Hufschlagabmessungen von 15 x 33 m dachte die Vereinsführung über weitere Baumaßnahmen nach. 1968 erfolgte ein Stallanbau mit 6 Boxen.

Aber auch sportlich nahm der Verein eine positive Entwicklung. Es bildete sich einerseits eine leistungsfähige Vielseitigkeitsmannschaft sowie eine im gesamten Bezirk bekannte Voltigiermannschaft, die jahrelang auf besonders hohem Leistungsniveau agierte. Unter der Leitung der Voltigierausbilder Werner Ettlin, Christoph Meergans und Susanne Selent (heute Witte) erreichten die Voltigiergruppen viele Male die Bezirksmeisterschaft und die Vize-Bezirksmeisterschaft.

1983 war der RuF Bruchmühlen Ausrichter des Bezirksturniers für den Kreisreiterverband Melle. Bei der im Rahmen dieses Turniers durchgeführten Vielseitigkeitsprüfung belegte Gerd Focken, heute über die Grenzen des Bezirks hinaus auch als Turnierrichter bekannter Bruchmühlener Reit- und Springsportfachmann, bereits den 2. Platz in der Einzelwertung und deutete sein Talent als Vielseitigkeitsreiter für größere Aufgaben an. 1984 konnte er dieses durch Erreichen der Bezirksmeisterschaft in der Vielseitigkeit mit seinem selbstgezogenem Pferd „Grande Giso“ unter Beweis stellen. Durch zahlreiche weitere Erfolge wurde er 1985 in die Equipe der Deutschen Mannschaft berufen und durfte damit auf internationaler Ebene an den Europameisterschaften der ländlichen Reiter in Neumarkt i.M./Österreich teilnehmen. Dort errang Gerd Focken mit der Mannschaft den Titel des Europameisters. 1987 in Belgien errang er dann nochmals mit der Deutschen Mannschaft den Titel des Vize-Europameisters.

1986 feierte der Verein seinen 40. Geburtstag. Dieses besondere Ereignis wurde mit einem großen „Reiterball“ gefeiert.

Da Bruchmühlen sich in dieser Zeit zu einer Hochburg des Voltigierens entwickelt hatte (zeitweise bis zu 150 aktive Kinder und Jugendliche) und in der vereinseigenen Reithalle anIMG_0002 der Meller Straße keine ausreichenden Sanitär- und Umkleidemöglichkeiten bestanden, wurde im Ort der bereits Anfang der 70er Jahre geäußerte Wunsch wieder aktuell, nämlich Bau einer Mehrzweckhalle. Dieses Projekt bedurfte jedoch von den ersten Gedankenspielen bis hin zur Realisierung noch vieler intensiver Verhandlungen und Überzeugungsarbeit, sowohl im Verein aber besonders auch in der Meller Stadtpolitik. Besondere Verdienste haben sich dabei sowohl der damalige Vorsitzende und im Jahr 2013 verstorbene Ehrenvorsitzende Helmut Zingel, sowie der damalige Bruchmühlener Ortsbürgermeister Hans-Ulrich Kruse erworben.

Aber das Engagement zahlte sich aus. Am 3. Februar 1990 wurde gemeinsam von Stadtbürgermeister Clemens Schwertmann,  Ortsbürgermeister Hans-Ulrich Kruse und dem Vorsitzenden Helmut Zingel der Grundstein für die vereinseigene Mehrzweckhalle gelegt. In der Folgezeit haben die Mitglieder nach dem von Anfang an geltenden Vereinsmotto „Einigkeit macht stark“ das Projekt realisiert. Der größte Tag in der nunmehr mehr als 60jährigen Vereinsgeschichte dürfte wohl der 08. Mai 1992 gewesen. Nach rd. 2jähriger Bauzeit wurde die Mehrzweckhalle gemeinsam mit dem angebauten städtischen „Torbogenhaus“ in einem feierlichen Festakt eingeweiht.

Vieles, was in der Vergangenheit geschehen ist, dürfte den meisten Vereinsmitgliedern, gerade den Jüngeren, nicht bekannt sein. Mit viel Mühe und Elan bauten die ersten Mitglieder nach dem Krieg den Verein auf und hielten ihn zusammen.

Der stetige, freiwillige und ehrenamtliche Einsatz unserer Vereinsmitglieder war und ist die Garantie für die Weiterentwicklung des Vereins.

Dank gebührt besonders den Mitgliedern, die in den vergangenen über 70 Jahren in Vereinsführung und Verwaltung, in Ausbildung (gerade der Jugend) und Organisation, aber auch in der Versorgung der Gäste und Teilnehmer auf den zahlreichen Turnieren, hervorragende Arbeit geleistet haben. Mit herausragenden sportlichen und organisatorischen Leistungen hat der RuF Bruchmühlen immer wieder auf sich aufmerksam gemacht.

Ein gutes Beispiel dafür, was wir gemeinsam schaffen können, ist unsere schöne und großzügige Reithalle. Diese ist über viele Grenzen hinaus bekannt und viele andere Vereine beneiden uns darum. Die Reithalle ist durch unsere Mitglieder mit viel Mühe und Schweiß in Eigenregie gebaut worden. Angrenzend, mit Blick in die Halle, ein gemütliches Reiterstübchen wo ein reges Miteinander gelebt wird. Hier sind jederzeit gerne Gäste eingeladen.

Als Ehrenvorsitzender stand dem Reitverein Helmut Zingel beratend zur Seite. Er war lange Jahre als Vorsitzender maßgeblich am erfolgreichen Aufbau des Vereines beteiligt.

Unsere bis 2010 tätige Vereinsvorsitzende Brigitte Wiechert hat diese Entwicklung mit sehr viel Tatendrang und Elan über 16 Jahre vorangetrieben.

Von 2010 bis 2011 führte Joachim Brömmelhaup den Verein, ab 2012 Kyra Düsterhöft als 1. Vorsitzende und ab 2014 Vera Horstmann.

In groben Schritten ist der Versuch unternommen worden, die über 60-jährige Vereinsgeschichte des RuF Bruchmühlen nachzuvollziehen. Einen Anspruch auf Vollständigkeit kann diese Chronik natürlich nicht haben.